XTERRA Italien-Lago di Garda
von Peter Lehmann
Ein neues Rennen in der XTERRA European Tour 2018 zog ein mächtiges Starterfeld an. 30 männliche Profis wurden am Samstag auf der Veranstaltungsbühne in Toscolano-Moderno präsentiert. Ich freute mich auf das Rennen, welches ich aufgrund der vielen Höhenmeter und der zu erwartenden Hitze auf jeden Fall kontrolliert starten wollte.
Nachdem ich am Mittwoch noch bei der REWE-Team Challenge in Dresden eine schnelle 5km Zeit abgelegt hatte fühlte ich mich fit für das anstehende Rennen.
Auf der, deutlich zu langen, Schwimmstrecke im Gardasee konnte ich mich zu meiner Überraschung sehr gut behaupten. Als 6. mit nur 2min Rückstand auf den Überschwimmer Jens Roth konnte ich das Wasser zusammen mit allen Favoriten verlassen.
Auf dem Radkurs galt es 1200hM auf knapp 34 km zurückzulegen, mit 2 steilen und nicht enden wollenden Anstiegen und super Single Trails bergab. Das richtige pacing zu finden war hier der Schlüssel. In der ersten Runde musste ich mich stark bremsen um nicht zu schnell zu fahren. Auf der Zweiten Runde zeigte sich aber, dass dies die richtige Strategie war. In den technischen Downhills fühlte ich mich auf der ersten Runde noch nicht besonders sicher, das wurde auf der zweiten Runde aber besser.
Zusammen mit Veith Höhnle und Jan Kubizeck kam ich dann etwa auf Platz 15 in die Wechselzone. Der Lauf bot mit 350hM auf 11km auf dem Papier erstmal keine riesige Herausforderung. Da diese Höhenmeter aber auf den ersten 6km überwunden werden mussten sah die Sache schon anders aus. Die steilen Rampen machen mir schon immer Probleme und wir werden wahrscheinlich auch nie Freunde werden. So wechselte ich immer zwischen gehen und rennen. Auf den flachen Passagen konnte ich dann aber viele Sekunden gut machen. Vor dem letzten Anstieg war ich bereits auf Platz 13 vorgelaufen. Die 500m mit 30% (!) Steigung versuchte ich zusammen mit einem Italiener mit großen Schritten hochzugehen um auf dem oben folgenden Flachstück richtig Fahrt aufzunehmen. Oben angekommen ging es erst etwas wellig auf der Straße lang. Genau mein Ding.
Dort holte ich dann Tomas Kubek ein, der mich zu Beginn der Radstrecke überholt hatte. Nach einem schönen und technischen Downhill konnte ich Max Chane und einen mir unbekannten Italiener einholen. Die letzten 2 flachen Kilometer zogen sich dann allerdings doch sehr. Energetisch war ich 1000m vor dem Ziel komplett durch und wollte nur noch irgendwie ankommen. Leider holte mich der Italiener, mit dem ich den steilen Berg bezwungen hatte, wieder ein und ich konnte ihm nichts mehr entgegensetzen. In dem härtesten Rennen was ich bisher gemacht habe kam ich völlig paniert und zufrieden als 11. PRO und bester Deutscher ins Ziel! Unglaublich sind auf jeden Fall die Leistungen der ersten Drei. Solche riesigen Abstände habe ich noch nicht erlebt und hoffe, dass nach wie vor fairer Sport betrieben wird.
Interessant für mich war, dass der Deutsche Meister im Mountainbike Marathon, Markus Bauer, selbst auf dem Bike keine Chance hatte. Das zeigt das hohe Niveau auf welchem mittlerweile im XTERRA-Triathlon Sport getrieben wird!
Für mich heißt es jetzt schnell regenerieren, denn nächste Woche geht es mit dem XTERRA Portugal schon weiter!
Viele Grüße, Peter.