XTERRA Frankreich
von Peter Lehmann
Der XTERRA Frankreich zählt weltweit definitiv zu den größten Offroad-Triathlon Veranstaltungen und ist Spitzenreiter in Europa. 2016 konnte ich dort bei meinem Debut bereits Achter im Elitefeld werden. 2017 beendete ein irreparabler Reifenschaden mein Rennen leider frühzeitig. 2018 musste ich das Rennen leider wegen der Uni absagen. Umso motivierter ging ich in die Vorbereitung auf das Rennen mit insgesamt knapp 2500 Teilnehmern über alle beiden Veranstaltungstage. Die letzten Trainingseinheiten verliefen sehr vielversprechend und ich freute mich einfach auf das Rennen. Der Wettkampf in den Vogesen ist eines meiner Lieblingsrennen und ich hatte mir trotz der wirklich sehr starken Besetzung eine TOP 10 Platzierung vorgenommen.
Am Renntag herrschte perfektes Triathlonwetter mit 25 Grad und leichter Bewölkung. Da sich der große See in den letzten Wochen auf knapp 25 Grad erwärmt hatte wurde dieses Mal ohne Neo geschwommen.
Die Franzosen machten eine wirklich gute Show mit Athletenvorstellung der Elitestarter direkt vor dem Start und allem Drum und Dran! Die Anspannung wird dadurch natürlich nicht weniger ;-) 3 Minuten vor den Agegroupern ging es dann für die insgesamt 35 männlichen und 20 weiblichen Elitestarter los. Nach einem hektischen Start konnte ich mich in der ersten großen Gruppe postieren und mit allen Favoriten als 8. Aufs Rad gehen. Da es in Frankreich nach einem Kurzen einrollen erstmal knapp 20Minuten steil bergan geht wollte ich nicht überziehen und fuhr am Anfang in der Gruppe mit Ruben Ruzafa und Francois Carloni. An einem Steilstück verlor ich dann allerdings den Anschluss und machte mein eigenes Tempo. Ich kam recht gut durch und hatte kein größeres Loch. Auf der zweiten Runde kam dann Xavier Dafflon an mir vorbeigeflogen. Auch Jens-Emil Nielsen, der in Dänemark noch dritter geworden war, fuhr auf mich auf und wir wechselten gemeinsam auf Platz 12 in die Laufschuhe. Sicherlich war meine Radleistung nicht überragend aber noch im guten Soll.
Die Laufstrecke zählt definitiv zu meinen Lieblingsstrecken und das wollte ich auch zeigen. Auf der ersten Runde konnte ich gut aufs Tempo drücken und besonders in den technischen Downhills einige Sekunden auf Jens-Emil gutmachen. Nach knapp 4km merkte ich dann ein kleines energetisches Loch und nahm sofort ein Gel. Wenige Meter später war es dann aber schon passiert. Ich hatte eine Wurzel übersehen und lag flach. Von da an war das Rennen dann irgendwie gelaufen. Ich bekam immer weniger Luft und kam überhaupt nicht mehr ins schnelle Laufen. Schon komisch wann man sich auf den steilen Trails nichts tut und dann auf einem unspektakulären Flachstück stürzt. Jens-Emil hatte mich sehr schnell eingeholt und ich konnte absolut nicht folgen.
Die zweite Runde stand dann nur noch im Zeichen der Schadensbegrenzung. Ich verlor keinen Platz und kam als 12. ins Ziel. In diesem weltklasse Feld sicherlich ein Gutes, wenn auch kein Top Ergebnis. Der Abstand zu Weltklasse Athleten wie Ruben Ruzafa geht auch trotz des schlechten Laufes noch in Ordnung (was die beiden Franzosen ganz vorn gemacht haben weiß ich allerdings nicht…). Immerhin konnte ich bester Deutscher werden und Dauerkonkurrent Jens Roth schlagen ;-) Ein paar Punkte für die Gesamtwertung, in der ich mich momentan auf Platz 5 befinde gab es zudem auch noch.
Ein dickes Dankeschön geht an mein Supporterteam (Emily, Mama, Papa), die mich vor Ort wieder optimal unterstützt haben!
Jetzt steht erstmal die Prüfungsphase an und ich muss wegen der weiten Anreise deshalb leider auf den XTERRA Scanno verzichten. Dafür werde ich mein Bundesliga-Team beim Rennen in Tübingen unterstützen. Mal schauen was da so geht. Das Nächste XTERRA Rennen ist dann schon die Europameisterschaft Anfang August in Tschechien, welche definitiv ein Highlight wird! Bis dahin wird weiter trainiert und Gas gegeben!
Viele Grüße, Peter