Neuigkeiten

XTERRA Europameisterschaft Dänemark

von Peter Lehmann

15 Grad, Dauerregen, Schlamm welcher jede Kurbelumdrehung mit einem feinen aber nicht zu überhörenden Knirschen untermalte – so präsentierte sich letztes Jahr der XTERRA Dänemark am Moens Klint! Ganz anders das Wetter am vergangen Samstag: knapp 20 Grad, Sonnenschein, deutlich weniger Wellen als im Vorjahr und eine trockene Strecke. Nachdem ich 2016 noch auf einem beachtlichen 5. Platz die Saison beendete, freute ich mich natürlich um so mehr in diesem Jahr bei der XTERRA Europameisterschaft zu starten. Zum ersten Mal gab es dieses Jahr ein extra Rennen für die Eliteklasse. Die 4 Radrunden und 3 Laufrunden machten das Rennen zu einem Spektakel für die Zuschauer und die am nächsten Tag startenden „Age-grouper“!

Foto: XTERRA

Das Starterfeld bot alles was die europäische und teilweise auch weltweite Spitze an Athleten zu bieten hatte. Nach Platz 10 bei der EM im letzten Jahr in Zittau war es auch hier wieder mein Ziel unter die ersten 10 zu kommen.
14 Uhr erfolgte dann der Start vor den Kreidefelsen am Moens Klint. Das Wasser war doch ziemlich wellig und die Strömung tat ihr bestes um das Schwimmen möglichst schwierig zu gestalten. Nach gut 20 Minuten kam ich dann als 11. aus dem Wasser. Auf dem härtesten Wechselweg im XTERRA-Zirkus mit knapp 500 Treppenstufen konnte ich meine Gruppe vom Schwimmen leider nicht ganz halten. Ich zog meinen Neo schon unten aus und zog auch wieder Laufschuhe an, was leider zu viel Zeit kostete.

So ging ich als 15. aufs Rad. Dort fand ich leider keinen guten Rhythmus. Auf der ersten Runde konnte ich 2 Athleten überholen und mich dann bis zur vorletzten Runde auf Platz 13 halten. Dann kam Xavier Dafflon (SUI) von hinten angeflogen. Zum Ende des Radfahrens ging ich dann zusammen mit meinem Dauerrivalen Rui Dolores (POR) auf die abschließenden 10 Kilometer. Es waren erst 2 Runden a´ 3,75km und dann ein 2,5km Runde zu laufen. Ich versuchte gleich richtig Druck zu machen und konnte nach gut 2km zum vor mir liegenden Doug Hall (GBR) auflaufen. Ich wollte mich nur kurz hinter ihm „ausruhen“ um dann mit Schwung vorbeizugehen – ein Fehler.

Ich folgte ihm und verpasste eine Abzweigung im Wald. Rui war uns auch gefolgt und nach gut 200m standen wir auf einer Straße und schauten uns alle verwundert an. Also wieder zurück auf die Strecke. An den steilen Anstiegen merkte ich mal wieder, dass mir sowas absolut nicht liegt. Während Rui und ich die Berge hoch liefen/stiegen konnte Doug durchrennen. Am Anfang von Runde 2 holte ich dann Jens Roth, den aktuellen Deutschen Meister, ein. Auch Jens erwischte einen eher gebrauchten Tag. Wenig später konnte ich Francois Carloni (FR), den zu diesem Zeitpunkt Zweiten in der European-Tour Gesamtwertung, einholen. Auf dieser Runde konnte ich jedoch Rui in den Flachen Passagen nicht mehr folgen und machte auch nicht viel Boden auf Doug gut.

Die letzte Runde war dann die härteste. Erst sehr hügelig am Kliff entlang, dann eine lange Treppe nach unten zum Strand. Das funktionierte alles noch ganz gut, doch ich merkte schon auf dem losen, steinigen Untergrund am Strand, dass die finale Treppe ziemlich hart werden würde. Kurz vor der Treppe ging es noch einmal kurz durchs Meer, eine letzte Abkühlung vor den 497 Stufen. Unten hatte ich ca. 20 Stufen Vorsprung auf Doug. Immer wieder versuchte ich ein paar Stufen zu rennen, ansonsten immer im zweier Rhythmus nach oben. Kurz vor Ende der Treppe kam Doug an mir vorbei und ich konnte nichts entgegensetzen. Auch der letzte „Zielsprint“ brachte nichts mehr. Platz 13, 11. Europäer und bester Deutscher. Das Ergebnis klingt jetzt erst einmal schlechter, als ich meine eigene Leistung einschätze. Nur wenige Sekunden Abstand zu den Top 10. Mit einem guten Tag und höherer Aufmerksamkeit beim Laufen wäre hier sicherlich noch mehr gegangen!
Das Rennen spiegelt die gesamte Saison mit Höhen, Tiefen und einigem Pech ganz gut wieder. Somit also ein fairer Abschluss der XTERRA-Saison.
Nach Platz 6 in der European-Tour Gesamtwertung 2016 wollte ich mich in diesem Jahr auch wieder unter den ersten 10 platzieren. Durch die vielen Rennausfälle im Frühjahr und die lange Verletzung ist mir das leider nicht gelungen. Aufgrund des „Jedes Rennen zählt“ – Modus kann man mit 6 Rennen in der Wertung leider nichts gewinnen. Ich bin allerdings froh es noch unter die ersten 15 geschafft zu haben. Platz 13 ist deshalb ein versöhnliches Ergebnis. Es ist lediglich etwas ärgerlich, dass ich Platz 12 nur um einen Punkt verfehlt habe. Jetzt freue ich mich auf ein neues im nächsten Jahr!

Vielen, vielen Dank an alle meine Unterstützer. Auf ein neues in 2017!

Viele Grüße, Euer Peter.

Zurück