Nachtrag Xterra Frankreich
von Peter Lehmann
Vor 3 Wochen stand für mich eines der größten XTERRA Rennen weltweit auf dem Programm. Beim XTERRA in Frankreich starteten neben den 40 männlichen Profis auch noch gut 1000 Agegrouper! Ein richtig stark besetztes Profifeld, in dem eigentlich nur noch 3-4 Leute fehlten um die komplette Weltelite beisammen zu haben.
Ich checkte am Sonntag Vormittag in die Wechselzone ein. Ich begnügte mich allerdings gerade damit, das Pfeifen an meinem Vorderrad zu beseitigen. Leicht angespannt und etwas unter Zeitdruck zog mein Vater schnell einen neuen Reifen drauf. Leider hielt dieser aber auch keine 5 Minuten die Luft. Also auf zum Bikeservice, wo dann schlussendlich ein neuer Reifen gekauft und montiert wurde. Der Reifen war dicht und das Bike konnte eingecheckt werden. Nach dem üblichen Warmup ging es mit Gummipelle bewaffnet ins Wasser.
Nachdem der Start erfolgte konnte ich mich in einer großen Verfolgergruppe um Ruben Ruzafa und allen anderen Favoriten postieren. Das Schwimmen fühlte sich allerdings doch etwas zäh an und ich hatte keinen richtigen Druck. Egal, ab aufs Rad und weiter geht’s. Da die letzten Tage und Nächte die Vogesen gut durchnässt wurden und somit die Strecke sehr kräftezerrend war, nahm ich mir vor erst einmal verhalten zu starten. Das Rennen ist das längste auf der gesamten Tour und der Schlamm raubt einem zusätzlich die Kräfte- also Ruhe bewahren! Meine Schwimmgruppe sah das ein wenig anders und versuchte schon am ersten Anstieg die ersten Schwimmer um Jens Roth einzuholen.
Nach dem ersten steilen 5km Anstieg mit gut 300HM konnte ich zusammen mit Dominik Wychera gut aufs Tempo drücken. Die mir, nach dem Schwimmen, enteilte Konkurrenz sah ich immer näher kommen und wir lagen im Bereich der TOP 15. Mein Plan ging also auf und ich freute mich schon auf die zweite Runde.
Leider kam dann alles anders als gedacht. Auf der vorletzten Abfahrt der ersten Radrunde fuhr ich mir mein Hinterrad platt. Ich weiß bis jetzt nicht wie es passiert ist, nur das es auf einmal zischte. Also wiederum Ruhe bewahren, dachte ich. Mit Pannenspray bewaffnet versuchte ich das Zischen abzustellen, doch leider brachte das überhaupt nichts. Wie sich nach dem Rennen herausstellte hatte es einen Stollen aus dem Reifen gerissen, da hilft das beste Pannenspray leider auch nicht. Zum Glück passierte das alles direkt vor der Live-kamera von XTERRA-Europe und meine Eltern wussten somit Bescheid und konnten schon mal warme Sachen bereitlegen.
Wegen der Kälte rannte ich dann die 2km Richtung Wechselzone wobei ich auch noch stürzte und mir meine Knie aufschlug. Alles halb so wild sieht nur heftig aus.
Was nehme ich nun aus dem Rennen mit? Zum einen, dass es die richtige Entscheidung war das Rennen zu beenden und nicht noch zu versuchen irgendwo einen Schlauch herzubekommen! Nur um das Rennen zu finishen und dann auf Platz 40 ins Ziel zu kommen, ohne Punkte für die Gesamtwertung und vielleicht noch mit einer Erkältung, macht mit Hinblick auf die kommenden Aufgaben keinen Sinn!
Zum anderen war ich mit meiner Leistung bis dahin recht zufrieden, zumal ich mir für die zweite Radrunde und den Lauf noch einiges aufgehoben hatte. Wenn man sich den Ausgang des Rennens anschaut und sieht wie Viele Athleten in der ersten Runde einfach überzogen haben, wäre das sicherlich noch interessant geworden um in die TOP 10 zu kommen.
Für mich gilt es jetzt das Rennen abzuhaken und mich auf die anstehenden Rennen und meine Prüfungen in der Uni zu konzentrieren!
Viele Grüße, Peter.