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Mit sportlichem Ehrgeiz

von SV Elbland

Rolf Baum ist seit 2006 ehrenamtlicher Präsident des Kreissportbundes. Am 29. April wählt der Kreissporttag einen neuen Vorstand.

Ohne ihn wäre der Elbtal-Weinlauf nicht vorstellbar: Rolf Baum hat die Idee mit entwickelt und führt bis heute das Organisatorenteam an. Die Ursprünge des Elbtal-Weinlaufes liegen im Jahr 2003, erinnert er sich: „Die Wirtschaftsförderung hatte zu einer Runde geladen, bei der es darum ging, wie die Region Meißen belebt werden kann.“ Er regte ein sportliches Event nach dem Vorbild des Medoc-Marathons in Frankreich an – auch um sportlichen Anspruch mit der Präsentation einer (Wein-)Region zu verbinden.

Nach einem Konzept, das Rolf Baum gemeinsam mit Andreas Herr von der Kreisverwaltung ausarbeitete, startete im Jahr darauf der erste Elbtal-Weinlauf in Meißen. Und es dauerte nicht lange, bis er als ein ganz besonderer Höhepunkt im regionalen Veranstaltungskalender etabliert war – und die Zeit, bis alle 3.000 verfügbaren Anmeldungen vergeben sind, in Sekunden bemessen wird. Inzwischen wird der 18. Elbtalweinlauf vorbereitet.

Der Elbtal-Weinlauf, dessen Cheforganisator Rolf Baum bis heute ist, mag dazu beigetragen haben, dass der Blick auf ihn fiel, als 2006 das Wahlamt des Kreissportbund-Präsidenten neu zu vergeben und zu besetzen war. Außerdem war er als aktiver Freizeitsportler, der regelmäßig an Ironman-Veranstaltungen und Rennsteigläufen teilnimmt, bekannt. Der damalige Landrat Arndt Steinbach habe ihm die Kandidatur für dieses Ehrenamt angetragen, erinnert er sich. Im selben Jahr hatte er auch den Geschäftsführer-Posten bei der Verkehrsgesellschaft Meißen (VGM) übernommen.

Das Präsidenten-Ehrenamt beim KSB betrachtet Rolf Baum mit sportlichem Ehrgeiz. Ihm geht es vor allem darum: Was ist zu tun, um für die Sportvereine im Landkreis, der im Jahr 2009 nach der Fusion mit Riesa-Großenhain noch größer geworden war, möglichst gute Bedingungen zu schaffen? Dabei geht es um Voraussetzungen zum regelmäßigen Trainieren ebenso wie das Gewinnen und Bezahlen von Übungsleitern, das Anschaffen von Sportgeräten oder Ausrüstungen.

Dank eines jährlichen Zuschusses vom Landkreis hat der KSB ein Budget, aus dem einzelne Projekte mit bis zu 8.500 Euro gefördert werden können. Größere Ausgaben – etwa für Modernisierungen an Sportanlagen – müssen beim Landessportbund beantragt werden. Über die Sächsische Aufbaubank ist eine Förderung von 50 Prozent der Investitionssumme möglich. Beim Beantragen hilft der KSB, in dessen Geschäftsstelle an der Meißner Hafenstraße derzeit sechs Mitarbeiter tätig sind. Da die finanziellen Mittel begrenzt sind, gilt es Prioritäten zu setzen, sagt Rolf Baum. Zu den Aufgaben des Präsidenten gehört es, die Entscheidungen des KSB-Vorstandes gegenüber den derzeit 259 Vereinen im Kreis zu vertreten.

Am nächsten Freitag, 29. April, um 17 Uhr kommen Vertreter der derzeit fast 35.000 Mitglieder der KSB in der Riesaer Stadthalle „Stern“ zum Kreissporttag zusammen. Dabei wird es um Lehren aus den vergangenen beiden Jahren, in denen auch der Vereinssport unter der Pandemie gelitten hat, ebenso gehen wie um weitere breitensportliche Angebote, beispielsweise regelmäßige offene Sportabzeichentreffen, eine Fairplay Soccer Tour der Sparkasse, den Firmenstaffellauf am 30. September in Meißen oder ein kostenloser Graffiti-Workshop für 12- bis 18-Jährige. Wenn der Kreissporttag den neuen Vorstand wählt, wird Rolf Baum nicht mehr für das Präsidentenamt kandidieren. „Bei der letzten Neuwahl vor vier Jahren habe ich das angekündigt“, sagt er. Und dabei bleibt er. Ein Großteil der Sportler in den Vereinen sind Kinder und Jugendliche.

Auch um sie gut im Vorstand des Kreissportbundes vertreten zu können, sei ein Generationswechsel notwendig, ist er überzeugt. Um die Nachfolge bewirbt sich die Präsidentin des SC-Riesa Annekathrin Aurich. Dass er das Präsidentenamt im KSB abgibt, heißt aber nicht, dass er sich ins Rentner-Dasein zurückzieht, so der 68-Jährige. Er bleibe Abteilungsleiter Radsport bei seinem Verein, dem SV Elbland, und wird mit seinen Sportfreunden weiterhin anspruchsvolle radsportliche Touren planen und durchführen. Natürlich wird er auch weiterhin den Elbtal-Weinlauf organisieren. Und auch der VGM will er die Treue halten – als einer derjenigen, die zu besonderen Anlässen wie dem Entdeckertag des Verkehrsverbundes Oberelbe einen Oldtimer-Bus vom Typ H6B steuern.

Bericht: Harald Daßler Sächsische Zeitung

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