Lauf

Frankfurt Marathon 2025 mit Rekordteilnehmerzahl

von Kristina Tille

laut Veranstalter: 30407 Teilnehmer, Marathon: 17.000 Anmeldungen

Kalt und stürmisch - so sagte es der Wetterbericht in ganz Deutschland für den 26.10.2025 vorher. Auch in Frankfurt zum Marathon sollte es so sein. Die Hoffnung, dass es durch die geschenkte Stunde der Zeitumstellung auf Winterzeit, zum Start doch ein wenig wärmer werden würde, war natürlich Quatsch.

Meine Aufregung und Anspannung waren enorm. Noch eine Woche zuvor hatte ich keine Ahnung, ob ich überhaupt an der Startlinie stehen könnte. Die Sehnen meines rechten Sprunggelenkes waren gereizt und ich konnte keinen Meter laufen. Viel Ruhe und tägliche Behandlungen taten dann doch noch Wunder.

Meinen letzten Marathon lief ich vor 6 Jahren.

Da stand ich nun frierend, bei 3 Grad Celsius, endlich mal wieder am Start. Mit dem Startschuss sind allerdings alle Aufregung und das Frieren vergessen. Selbst die Sorge um meinen Fuß konnte ich recht gut verdrängen.

Die ersten Kilometer verlaufen durch die Innenstadt und die Hochhausschluchten. Das Rennfieber reißt mich mit und ich muss mich bremsen, nicht zu schnell anzugehen. Die Läufer stemmen sich gegen den Wind, der scheinbar ständig aus einer anderen Richtung pfeift. Ich versuche, hinter manchem Läufer Windschatten zu finden. Das gelingt aber nur mäßig. Zwischen km15 und km32 kommt der Wind mit Geschwindigkeiten von bis zu 65km/h ausschließlich von vorn. Den Läufern fliegen reihenweise die Kappen von den Köpfen, Absperrzäune kippen um, man glaubt gegen eine Wand laufen zu müssen.

Die Stimmung an der Strecke ist trotz der widrigen Bedingungen toll. Es macht Freude, all die motivierenden, meist selbst gebastelten, Schilder zu lesen. ("Tempo ist kein Taschentuch" ist mein Lieblingsschild.)

Musikbands entlang der Strecke sorgen immer wieder für gute Laune.

Bei Kilometer 36 läuft man an der Festhalle, dem späteren Zieleinlauf, vorbei und muss sich nun aber noch 6km durch die Hochhausschluchten kämpfen. Das ist schon ein bisschen gemein, aber es pusht auch. So mancher Läufer muss hier der Anstrengung Tribut zollen. Ich bin dankbar, nicht zu denen zu gehören, die krampfgeplagt pausieren müssen oder gar ihren Magenproblemen freien Lauf gestatten müssen.

Der Zieleinlauf in Frankfurt ist ein ganz besonderer. Auf rotem Teppich laufen die Sportler in die brechend volle Festhalle ein. Ein emotionales Erlebnis für wohl jeden Finisher.

Ich bin glücklich und sehr zufrieden mit meinem Ergebnis, welches ich unter den doch widrigen Bedingungen für meinen Heimatverein erlaufen konnte. Mit 3:22:35 und einem Schnitt von 4:45min/km konnte ich in der W50 den 19. Platz belegen.

Der Frankfurt Marathon ist eine tolle Veranstaltung, die bestens organisiert ist. Die Strecke ist wunderbar flach und somit schnell. Stimmung ist top. Messe und Pastaparty machen Freude. Duschen sind warm und reichlich vorhanden. Die Finishermedaille ist alljährlich anders kreativ gestaltet.

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