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Februar-Marathon im spanischen Süden

von Hans-Dieter Jancker

Einen Direktflug von Deutschland nach Sevilla in Andalusien gibt es derzeit nicht – aber es sollte doch ein Marathon in der wunderschönen, geschichtsträchtigen und nicht nur wegen verschiedener Opern berühmten Stadt sein. Also nicht als Barbier, sondern als Marathony via Lissabon nach Sevilla! Ein preiswertes Hostel in Zentrumsnähe war gebucht, Frühstück gab es im benachbarten Cafe, dafür um 21 Uhr gratis Abendessen warm, eher mediteran, vegetarisch und vegan, also durchaus passend, dazu ein bunt gemischtes jüngeres Völkchen aus aller Welt, mit spanisch und englisch klappte die Verständigung. Stadtrundgang und Stadtrundfahrt wurden bei frühlingshaftem Wetter genutzt, denn beim Marathon selbst muß man doch mehr auf sich und die Strecke achten!

Der Start war also am 21.Februar um 9 Uhr bei bereits 10 Grad, d.h. für die etwas länger laufenden wurde es am Ende doch ganz schön warm mit über 20 Grad. Einen echten Plan für das Rennen hatte ich nicht, so nahe an 3 Stunden ran wie möglich … kurz entschlossen hängte ich mich nach dem Start an den 3-Stunden-Pacemaker, verlor zwar jedes Mal durch das Gedränge an den Verpflegungsständen ein paar Meter, konnte aber immer wieder rankommen, es lief besser als gedacht. Kleines Mißgeschick – etwas vor der Halbmarathonmarke verlor der Pacemaker seinen Luftballon und so war mein Orientierungspunkt weg – kein Problem einfach weiter rennen, Gels zur Stärkung und Wasser auch über den Kopf. Bis etwa 35 Km hat das offensichtlich auch gut geklappt, dann kam zwar nicht das Mann mit dem Hammer, aber das Tempo war doch deutlich langsamer, wie aus den Zwischenzeiten später nachzuvollziehen war.
Einlauf war im Olympic Stadium, eine riesige Schüssel, na ja, leider leere Ränge … etwa bei 3:02 Stunden überquerte ich die Zeillinie, die Uhr gestoppt und dann entleerte sich mein Magen, noch nie erlebt in meiner langen Läuferlaufbahn!

Ab ging es durch die Katakomben mit der Medaille um den Hals, trinken, essen und ab auf den Rasen neben dem Stadion in die Sonne! Herz was willst Du mehr – ich war richtig zufrieden!
Nach einem ruhigen Nachmittag ging es noch einmal zu Fuß zum Spanischen Platz, in den habe ich mich richtig verguckt und beim Lauf über die Insel in seiner Mitte hatte man ja nicht viel gesehen. Aber die Stimmung war da auf dem Siedepunkt. Überhaupt dieses rege Leben und Treiben in der Stadt – ich finde es wunderbar!

DIE Überraschung kam aber erst einen Tag später, zuhause am Computer entdeckte ich die Ergebnisliste und meinen Sieg in der Altersklasse M60 in 3:01:51 – vor allen Spaniern! Und die sind ja bekanntlich nicht so schlecht – Glücksgefühle, die mich nun begleiten beim Training für nächsten Vorhaben!

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