Einer von 50 000 Marathonys
von Hans-Dieter Jancker
Was schreibt man über eine Reise zum New York-Marathon? Einen Roman? So viele Eindrücke, die durch den Kopf schwirren und einem den Schlaf rauben, dazu zu großen Teilen widersprüchliche, verstörende Gedanken … also kein Roman, sondern kurz und knapp …
Der New York-Marathon – mit 50 000 Finishern zweifellos der größte der Welt, er ist Legende, geradezu ein Mythos!
Also im zweiten Anflug habe ich es dorthin geschafft, den ersten hatte ein Hurrican vor drei Jahren vorzeitig beendet.
Was bleibt im Gedächtnis? Erst einmal die famose, perfekte Organisation. Alles läuft wie am Schnürchen, trotz Sicherheitskontrollen keinerlei Hektik oder irgendwelche Enge. Zwar muß man nach dem Bustransfer fast 3 (in Worten DREI) Stunden zubringen, aber zum Glück ist man darauf vorbereitet, hat alte Sachen dabei, die vor dem Start in Boxen geworfen und so für die Armen gespendet werden!
Und zum Glück spielte das Wetter in diesem Jahr super mit: Mild, trocken, so ließ sich die Zeit herum kriegen!
Dann im zweiten Block der ersten Welle gemeinsam zum Start am Fuße der Verazano-Bridge und nach Nationalhymne und „New York, New York“ von Frank Sinatra ging es los.
Über weite Strecken ohrenbetäubender Lärm der Zuschauer, und nach 3:18:54 lief ich über die Ziellinie im Central Park. Wahrlich eine miese Zeit, mit den 3:10 Pacemakern war ich durchaus vorsichtig angegangen, konnte aber das Tempo nach 25 Km nicht halten.
Trotzdem, das erste Foto mit der Medaille um den Hals zeigt einen glücklichen Menschen!
Danach folgt ein regelrechter Triumphzug auf dem Weg aus dem Zielbereich heraus – mehr Helfer als je bei einem Marathon gesehen, jeder gratuliert und in einer Kurve stehen sie geradezu Spalier und klatschen mir Beifall – das ist einmalig, denn immerhin sind bereits mehr als 2000 Finisher hier vorbeigekommen!
Im Grunde ist es auch in New York „nur“ ein Marathon: 42,194 Km oder 26,2 Meilen, aber diese Hochachtung vor der Leistung jedes Einzelnen das bleibt mir als einmalig im Gedächtnis!