15 Fragen an… Peter Lehmann
von Ingo Mütze
Im zweiten Teil unser Interviewserie ist Peter an der Reihe.
Peter ist seit 2008 neben seinem Vater Jörg bei uns im Verein. Ich kann mich noch gut an unsere ersten damals gemeinsame Radausfahrten die Niederwarthaer Serpentinen hoch erinnern, schon damals brachte er mich richtig zum Schwitzen.
Auch für ihn startet am 27.10 das große Abenteuer, die XTERRA WM der Profis. Exklusiv für Euch, konnte ich Ihn im Vorfeld der Weltmeisterschaft im Crosstriathlon noch einmal treffen, unser Gespräch möchten wir hier mit Euch teilen:
1. Peter, wie bist du eigentlich zum Triathlon und zum SV Elbland gekommen?
Bereits im Grundschulalter startete ich an meiner Grundschule mit Leichtathletiktraining beim SV Elbland. Über die Jahre entwickelte ich mich in der Leichtathletik immer weiter. Leider war mein Talent auf Weitsprung und Laufen begrenzt, was immer sehr lange Wettkampftage mit sich brachte, da der Weitsprung meist morgens und der 1000m Lauf die letzte Disziplin war. Zusammen mit meinem Papa ging es dann 2008 das erste Mal an die Startline des Knappenman-Triathlons. Damals sah ich Maik Petzold gerade ins Ziel laufen, als ich vom Rad stieg und war sofort fasziniert von dieser Sportart.
2. Wann und warum erfolgte dann der Wechsel zum Crosstriathlon?
Meine sportliche Karriere verlief mit einigen guten Platzierungen im DTU-Jugendcup über Deutsche Meisterschaften und später auch in die erste und zweite Triathlon-Bundesliga ganz gut. Den Sprung nach ganz Vorn habe ich leider nie geschafft. Mit dem Mountainbike war ich schon zu dieser Zeit ziemlich oft unterwegs und startete 2014 auch bei der Junioren-WM im Cross-Triathlon in Zittau. 2015 konnte ich dann bei den „großen“ Jungs bei der Elite/U23 WM auf Sardinien mitspielen. 2016 fasste ich dann den Entschluss mich auf den Crosstriathlon zu spezialisieren und mit einer Profilizenz zu starten. Auch wenn ich anfangs von einigen Seiten belächelt wurde war das sicherlich eine der besten Entscheidungen überhaupt, wie auch die Ergebnisse der vergangenen Jahre zeigen.
3. Peter, viele werden sich fragen, gibt es noch was Berufliches neben dem (Profi) – Sport?
Seit 2015 studiere ich an der HTW Dresden Fahrzeugtechnik. Aufgrund des Trainingsaufwands schaffe ich das Studium allerdings nicht in der Regelstudienzeit von 8 Semestern. Vor Studienbeginn konnte ich zusammen mit der Uni einen Sonderstudienplan zusammenstellen, der mit ermöglich Sport und Studium gut zu vereinbaren und das Studium voraussichtlich im Sommer 2020 mit dem Diplom abzuschließen.
4. Was war dein bisheriger dein schönster Wettkampf bzw. größter Erfolg?
Mein schönster Wettkampf war sicherlich der XTERRA Frankreich 2016 - der größte und härteste XTERRA Europas. Im Vorfeld hatte ich größten Respekt vor der Strecke und wollte im ersten Profijahr eigentlich nur seriös finishen. Am Ende konnte ich Achter werden und die drittschnellste Laufzeit aller Teilnehmer feiern, das war schon sehr geil! Zudem war auch Emily das erste Mal bei einem XTERRA Rennen mit dabei und wurde dort infiziert
7. Wann startet Ihr Eure Reise und wie lange könnt Ihr nachher noch zum Urlaub blieben?
Wir starten eine Woche vor dem Rennen nach Maui. Es bleiben also nur 7 Tage, um sich an die Zeitumstellung und die Hitze zu gewöhnen. Leider ist für uns beide eine frühere Anreise nicht möglich. Nach dem Rennen bleibt dann noch eine Woche, um sich auf Maui etwas umzusehen und Urlaub zu machen.
8. Wer begleitet und betreut dich vor Ort?
Wie bei jedem Rennen sind auch auf Maui meine Eltern wieder dabei und werden mich im Rennen unterstützen! Außerdem verbringen einige befreundete Triathleten aus der Region ihren Urlaub nach dem Ironman Hawaii auf Maui und so werden wir vor Ort ein paar deutsche Anfeuerungen hören können!
9. Peter, wer sind deine größten Unterstützer?
An erster Stelle sind da natürlich meine Eltern und der Rest der Familie zu nennen ohne die das alles definitiv unmöglich wäre. Ein dickes Dankeschön geht auch an den SV Elbland und die Tretmühle Radebeul!
10. Was denkst Du, wenn alles gut läuft und du gesund an der Startlinie stehst bei optimalem Rennverlauf möglich im WM Rennen möglich?
An einem perfekten Tag mit dem Glück auf meiner Seite und Bestleistungen in allen Disziplinen traue ich mir schon eine TOP 10 Platzierung zu. Allerdings ist mein Ziel erstmal eine TOP 15 Platzierung und erste Erfahrungen auf Maui zu sammeln. Es wird sicherlich nicht die letzte Weltmeisterschaft werden.
11. Peter, was mach das Rennen auf Maui für dich so besonders?
Ähnlich wie Kona beim Ironman ist Maui für die XTERRA Szene das Maß aller Dinge. Wer dort abliefert verdient sich den Respekt für mindestens ein Jahr. Ich persönlich bin auf das Klima, die Natur und das Schwimmen im Pazifik gespannt.
12. Peter, wie wird dein Ernährungskonzept auf Maui aussehen?
Vor dem Rennen werde ich keine Experimente eingehen und versuchen mich so ausgewogen wie möglich zu ernähren mit Nahrungsmitteln, die auch bei uns zum Alltag gehören. Im Rennen gibt es auf dem Rad 3 Gels und beim Laufen ein Weiters.
13. Wie wäre dein bester Tipp für Xterra Einsteiger?
Die Fahrtechnik sollte stimmen, denn dir nützt der beste Rad Druck der Welt nichts, wenn du bergab Minuten verlierst. Wer vom Straßentriathlon kommt wird sich vor allem über die steilen Anstiege wundern, an denen man seinen „Leistungsbereich“ einfach verlassen muss, um überhaupt hochzukommen. Gleiches gilt beim Laufen. Das sollte vorher trainiert werden. Ansonsten einfach Spaß haben!
14. Peter, bei der Materialauswahl scheiden sich oft die Geister, welches Rad, Hardtail oder Fully?
Fully – gerade beim XTERRA (fast) immer!
15. Nun die letzte, nicht unwichtige Frage vor allen bei Triathleten, was ist eigentlich dein Lieblingsessen?
Riesenschnitzel mit Bratkartoffeln und Salat
Peter, herzlichen Dank für das Interview und die Einblicke in dein (Sport) Leben. Viel Glück und Erfolg beim Rennen und einen schönen Urlaub danach.