XTERRA Norwegen
von Peter Lehmann
Das sechste Rennen in Folge sollte für mich ein ganz besonderes werden. Nachdem ich im letzten Jahr auf dem Kurs schon zweiter geworden war, ging ich mit positiven Erinnerungen in das Rennen. Am Mittwoch starteten wir unseren Trip über Dänemark nach Norwegen. Am Donnerstagnachmittag erreichten wir dann das wunderschöne Skiresort Norefjell Ski & Spa. Das Besondere Am XTERRA Norwegen: Das Rennen besitzt 2 Wechselzonen, eine im Tal am See und eine auf Rund 1000m Höhe beim Norefjell Ski & Spa. Die 30km Radstrecke hat somit 1000Hm aufwärts und nur 300 Hm abwärts. Die Anspruchsvolle Laufstrecke führt vom Skiresort hinauf auf einen Bergkamm und wieder zurück. 11 km mit 350 Hm, eine echte Herausforderung.
Mit Roger Serrano, Francois Carloni und mir waren alle Kandidaten für eine Podiumsplatzierung in der Gesamtwertung der European Tour am Start. Hinzu kamen noch Rui Dolores aus Portugal und Dominik Wychera aus Österreich, denen ich beiden ein starkes Rennen zutraute.
Als wir am Rennmorgen zum Frühstück gingen, zeigte das Thermometer gerade mal 5 Grad an. Aufgrund der Wassertemperatur von nur 13 Grad wurde das Schwimmen auf 750m verkürzt. Keine gute Ausgangsposition für mich, da ich bei diesem Elitefeld eher zu den stärkeren Schwimmern zähle.

Als Zweiter verließ ich dann das Wasser hinter Roger und zusammen mit Rui und Tour-Leader Francios. Nach den ersten 2 Kilometern auf der Straße begann die Kletterei. Schnell musste ich einsehen, dass ich mit Froncios und Rui auf den steilen Trailpassagen nicht mithalten kann. Ich versuchte also, wie in jedem Rennen bisher, mein Tempo richtig zu wählen. Also Dominik zu mir aufschloss konnte ich die erste Runde im Tal mit ihm zusammenfahren.

Auf dem langen Anstieg zum Skiresort ging ich es dann aber etwas ruhiger an um fit für den Lauf zu sein. Als vierter wechselte ich dann in die Laufschuhe. Knapp 1:30 hinter Francios und 1 min hinter Dominik. Die ersten 4 Kilometer ging es nahezu ausschließlich bergauf. Bis zum steilsten Anstieg, knapp 1 Kilometer mehr klettern als Rennen, konnte ich kaum Zeit gutmachen. Ich wusste aber, dass meine Zeit noch kommen würde. Der technisch anspruchsvolle Downhill und die schnellen Schotterwege zurück zum Hotel liegen mir einfach. Sekunde um Sekunde kam ich näher. Bei Kilometer 7 konnte ich Dominik einholen und sah Francios knapp 30 Sekunden vor mir.

Zirka 1 Kilometer vor dem Ziel war ich auf 10 Sekunden an Francios heran und auch der Führende Roger war in Sichtweite. In alter Bundesligamanier überholte ich Francios 300m vor dem Ziel mit einem Zwischensprint und ordentlich Geschwindigkeitsüberschuss. In einem meiner besten Rennen finishte ich überglücklich auf Platz 2 hinter Roger.

Am Ende trennten uns auch nur knapp 30 Sekunden. Wahnsinn wie knapp das Rennen war! Zweimal zweiter innerhalb von 6 Tagen! Der Wahnsinn! In der Gesamtwertung liege ich nun immer noch auf 2! Platz 3 ist unabhängig vom Rennen in Dänemark kommendes Wochenende gesichert! Da es sich aber um ein Goldrennen handelt kann ich mich aber noch verbessern. Auch wenn es bei einem normalen Rennverlauf eher unwahrscheinlich ist aber man weiß ja nie…
Jetzt geht es mit Emily über Schweden nach Dänemark, wo am Sonntag das Tourfinale ansteht. Ich bin heiß drauf und hoffe nochmal ein gutes Rennen zeigen zu können.
Letzter Stop: XTERRA Dänemark
Fotos: Raphael Lorenzi
Vielen Dank an den Verein für die Unterstützung.
Viele Grüße, Euer Peter.