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Trainingslager - Kammwanderung

von Silke Greinke

Auch dieses Jahr führten wir unsere Mehrtagestour auf dem Erzgebirgskamm fort. Diesmal auf den Etappen 8 & 9 ging es über den höchsten Berg Sachsens, den Fichtelberg bis auf 1215m hoch und dann weiter nach Rittersgrün an insgesamt 4 Tagen.

14 kammwegbegeisterte Teilnehmer zählte unsere Wandergruppe.

Insgesamt wurden 55,1 km gewandert bei 1339 Höhenmetern (nur Aufstieg)

Erster Tag, Von Cranzahl auf den Bärenstein über 5,1 km

Am 30.04. reisten wir mit dem Zug an. Start war 10.00 Uhr in Coswig, über Radebeul, Dresden-Hbf und Flöha kamen wir ca. 13 Uhr im Erzgebirge, in Cranzahl an. Dort empfing uns direkt das Gepäcktaxi des  Berghotels auf dem Bärenstein, hieß uns herzlich Willkommen und wir luden unsere Taschen ein. Unser Weg führte uns Vom Bahnhof Cranzahl liefen wir auf der Talsperrenstraße direkt zur Talsperre Cranzahl, aßen dort an einem Rastplatz bei herrlichem Sonnenschein und toller Aussicht unsere restlichen mitgebrachten Brötchen. Gut gestärkt machten wir uns an den Aufstieg des Bärensteins, extra nicht dem Kammweg folgend. Über die Schutzhütte am Steinbruch liefen wir einen steilen, aber kurzen Aufstieg direkt zur schönen Aussicht, die wir schon im vergangenen Jahr genießen durften. Natürlich stellten wir uns zum Gruppenfoto auf, ehe wir uns auf der einladenden Terrasse des Berghotels auf dem Bärenstein (898m) das erste Bier gönnten.

1. Teil der 8. Etappe Bärenstein-Neudorf-Niederschlag über 13,7 km

Am 01.05. auf dem Bärenstein brachen wir schon um 9 Uhr auf, da Silke für uns in Neudorf um 11.30 Uhr bei Huß das „Racherkarzl-Herstellen“ gebucht hat. Der Kammweg führte uns vom Berg herunter an der Weiperter Bank vorbei. Am Fuße des Bärensteins, auf einer sonnenüberfluteten Lichtung ließ Klaus uns sein Morgensportprogramm absolvieren. Der blaue Strich des Kammweges ist identisch mit dem „Weg der deutschen Einheit“. Nur mit der Abkürzung WDE. Deshalb mussten wir einmal wieder umkehren. Wieder an der Talsperre Cranzahl vorbei. Die Zeit wurde knapp, so dass wir den Feuerturmweg nach Neudorf abkürzten. Am Waldrand bot uns ein atemberaubender Ausblick auf Neudorf mit einer herrlich blühenden Löwenzahnwiese und auf den näher kommenden Fichtelberg.

Gerade so pünktlich kamen wir in der Schauwerkstatt „Zum Weihrichkarzl“ an. Im Original erzgebirgischem Dialekt führte uns der Kursleiter in die Kunst des Räucherkerzendrehens wie zu Großvaters Zeiten ein. Mit Schürze und einer Schüssel mit Holzkohle, Kartoffelstärke und verschiedener Duftstoffe wie Benzol, Sandelholz oder Lavendel kneteten wir sehr eifrig bis zu einem ausrollbaren Teig. Nur Klaus kam weniger gut zurecht und meinte: „Hier kriegen mich keine 10 Pferde wieder her“. Am Ende war jeder sehr stolz auf sich, denn jeder durfte seine eigen kreierten und gedrehten Räucherkerzen mit nach Hause nehmen.

Anschließend liefen wir noch 4,2km ins schöne Landhaus „Bergidyll“ nach Niederschlag ins Tal des Pöhlbaches, den Kammweg querend an der böhmischen Grenze.

2. Teil der 8. Etappe Niederschlag-Fichtelberg (1215m) über 16,5km

Am 02.05. starteten wir gut gestärkt zu unserer Königsetappe auf den Fichtelberg. Nach ca. 1,5km erreichten wir wieder den Kammweg, den wir durch dichten Tannenwald leicht aufsteigend bis zur Toskabank (887m) folgten. Diese schöne Bank war wie gemacht für eine Picknickpause. Abwärts durch Kretscham-Rothensehma gelangten wir auf den Waldlehrpfad und querten dann bald die Fichtelbergbahn. Ab da ging es stetig bergauf bis zum Kreuzbrückfelsen (1018m), ein lohnender Ab-stecher auf dem Kammweg. Mutig erklommen ein paar Mutige diesen Kletter-felsen. Weiter ging es auf schönen Waldwegen zum Appartmenthotel von Jens Weißflog, unserem Floh vom Fichtelberg. Nur Heike, Klaus und Matze schauten sich Jens Weißflog’s Skisprungkarriere an. Ab dem Skihang „Himmels-leiter“ folgte der Weg der Loipentrasse. Am Amtssteigfelsen holten die zurückgebliebenen Kamm-wanderer die anderen wieder ein. Ein letzter Schluck bei dieser tollen Aussicht auf Neudorf aus der Pulle, und jeder kämpfte sich ab hier allein die letzten 120 Hm auf teilweise matschigem Weg bis auf unser begehrtes Tagesziel, dem Fichtelberg auf 1215m. Glücklich genehmigten wir uns am Imbiss des Fichtelberghauses ein Siegerbierchen.

Den Abend ließen wir zünftig in der Arthur-Schramm-Hütte (in der Gaststätte des Hotels) bei Speis und Trank ausklingen. Vielleicht war das etwas unglücklich gewählt, da die Luft in dem schlecht belüfteten Raum zunehmend stickiger wurde. Doch draußen erwartete uns noch ein traumhafter Sonnenuntergang.

9. Etappe Fichtelberg-Rittersgrün über 19,8km

Am 03.05. starteten wir direkt auf dem Gipfelplateau des Fichtelberges die lange, aber stetig abfallende Etappe auf dem Kammweg. Erst den geradlinig verlaufenden Weg „Wellenschaukel“ entlang. Noch lange sahen wir im „Rückspiegel“ die Gebäude auf dem Gipfel. Unter Claus seiner Anleitung absolvierten wir wieder unseren Morgensport, ehe wir im Skistadion den Biathleten beim Schießtraining zuschauten. Unser Weg führte uns erst die Tellerhäuser Straße querend und weiter immer nahe der böhmischen Grenze entlang bis nach Tellerhäuser. Am Sportplatz vorbei und in zwei weiten Kehren hinab zum Klingerbach. Fortan wanderten wir gemütlich zwi-schen Grenze und Straße am plätschernden Bach entlang. Genüsslich packten wir am Rastplatz Zweibach unsere Stullen aus, als es zu regnen anfing. Fast alle waren perfekt auf nasses Wetter eingerichtet und wir holten unsere Regenponchos heraus.

Nun folgten wir dem Anton-Günther-Weg zur Siedlung „Ehrenzipfel“ mit dem Wettin-brunnen und dem Anton Günther Gedenkstein. Dann wurde es doch nochmal unge-wollt aufregend, denn etliche Umleitungen des Kammweges führten uns fast in die Irre. Doch Matze folgte dann doch seiner ursprünglichen Planung, so dass wir die letzten 3,5km in Rittersgrün bei anhaltendem Regen doch noch gut meisterten. Im gemütlichen Landhotel Rittersgrün wurden wir sehr herzlich empfangen. Leckeres Essen und Trinken, Entspannung pur in der Sauna, dieses Hotel machte einfach Spaß.

Für besondere Unterhaltung sorgte wieder einmal Bernd, der uns im Landhaus Bergidyll als singender Steiger überraschte. Und nicht zu vergessen, eure so schöne Präsentation des umgedichteten Rennsteigliedes. Getreu dem Motto: „Wir wandern ja so gerne, mit Euch den Kammweg lang…“ soll es nächstes Jahr weiter gehen.

Bericht der Wanderung als PDF

Bericht Kammweg 2025.pdf (2,3 MiB)

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