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Erstes XTERRA Podium in Norwegen!

von Peter Lehmann

Nachdem ich letzte Woche beim XTERRA Italien noch durch einen Insektenstich das Rennen im Krankenwagen beenden musste, flog ich Donnerstag mit einem mulmigen Gefühl nach Norwegen. Nach einigen medizinischen Tests am Mittwoch bekam ich zwar grünes Licht vom Arzt, war mir aber trotzdem noch nicht so richtig im Klaren, was nun eigentlich los war. Gerade mental war es nach den vielen Rückschlägen nicht immer einfach weiter zu machen!

Nachdem es die letzten Tage immer wieder geregnet hatte, präsentierte sich die anspruchsvolle Strecke zudem auch noch nass und schlammig.
Am Morgen des Renntages war das Wetter allerdings noch recht freundlich und man blieb wenigstens bis zum Einschwimmen noch trocken. Das Schwimmen fand in einem See im Tal statt, wobei sich die zweite Wechselzone im Skigebiet Norefjell auf gut 800m Höhe befand.
Nach dem Start bildete sich schnell eine vier Mann Spitzengruppe, welche ich zusammen mit dem mehrfachen Weltmeister Ruben Ruzafa anführte. Nach den zwei Schwimmrunden, die durch eine starke Unterwasserströmung gar nicht so einfach zu schwimmen waren, kam ich zusammen mit Ruzafa aus dem Wasser und ging nach einem schnellen Wechsel als erster auf die Radstrecke.

Durch die zwei Wechselzonen galt es zwar 30km mit1100HM bergauf, aber nur 400HM bergab zu absolvieren – ein Rennen für gute Bergfahrer.  Die ersten 2km führten auf einer Straße zum Wald hin, wo die Radstrecke erst richtig begann. Als wir im Wald ankamen, versuchte ich meinen Rhythmus zu fahren und ließ Ruzafa, der als der beste Mountainbiker im XTERRA-Zirkus bekannt ist, ziehen. Da Ruzafa in den letzten 7 Rennen nur ein mal geschlagen wurde, wusste ich, dass es für mich hier maximal um Platz 2 geht.
Meine ärgsten Verfolger, welche eher mäßige Schwimmer sind, konnte ich am Anfang noch gut auf Abstand halten. Viele technische Passagen, steile Auf- und Abfahrten und eine kurze Flussdurchfahrt prägten die ersten 18km. So fuhr ich die erste Runde mit gut 400Hm komplett allein und startete mit rund 1:45min Vorsprung in den finalen 10km Anstieg. Nachdem ich 28km allein auf Platz 2 unterwegs war, holte mich kurz vor der zweiten Wechselzone eine Vierköpfige Gruppe um Olympiastarter Eskild Ebbesen ein.

Ich ging dann als 4. mit 50sec Rückstand auf Platz 2 auf die Laufstrecke. Die Laufstrecke war mit 400HM, von denen man 350 auf den ersten 5km absolvieren musste keines falls flach. Auf dem ersten „flacheren“ 2,5km konnte ich sowohl Ebbesen auf Platz 3 als auch Tomas Matera auf Platz 2 bereits einholen. Den folgenden 1 km langen Anstieg, der einem Klettersteig glich, ging ich in Ruhe und ohne Hektik hoch um im Downhill nochmal richtig aufzudrehen. Auf dem technisch sehr anspruchsvollen Trail knickte ich zwar leider ziemlich schmerzhaft um, konnte meinen Vorsprung aber weiter ausbauen. Auf den letzten hügligen Kilometern konnte ich es dann etwas ruhiger angehen lassen. Nachdem ich beim letzten Downhill im Schlamm noch meine Schuh verlor und diesen erst mal „bergen“ musste, freute ich mich nach knapp 2:50h Rennzeit endlich das Ziel zu sehen!

Überglücklich kam ich als Zweiter zum ersten Mal aufs Podium bei einem Internationalen XTERRA! Zweiter hinter Ruben Ruzafa fühlt sich für mich schon fast wie ein Sieg an. Um so mehr wenn man auf die Vorbereitung im Winter mit Verletzungen und dem vielen Pech in den letzten Rennen zurückblickt!
Es tut gut wieder Aufwind zu verspüren und freue mich schon sehr auf die nächsten Rennen!
Vielen Dank an alle, die mir die Daumen gedrückt haben und an meine Sponsoren die das Ganze ermöglichen!
Ein besonderer Dank gilt auch Emily, die mich immer wieder aus meinen mentalen Krisen geholt hat und meinen Eltern die immer für mich da sind und mich bei jedem Rennen unterstützen!

Nächstes Rennen: XTERRA Polen am 13. August

Viele Grüße, Euer Peter

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